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Freitag, 20. September 2002
Herta Däubler-Gmelin und das gesprochene Wort

Unser Bericht am Donnerstag über die Äußerungen von Herta Däubler-Gmelin vor rund 30 Metallgewerkschaftern in der Derendinger Sportgaststätte (“Bush will ablenken - Däubler-Gmelin: Beliebte Methode seit Hitler”) hat verständlicherweise größte innen- und außenpolitische Kreise gezogen. Wir hatten ihn noch am Abend auch ins Internet gestellt, wo ihn andere Zeitungen und Agenturen bald entdeckten. Am nächsten Morgen hatte “Spiegel-Online” unsere Geschichte übernommen. Und dann gab’s kein Halten mehr.

Das Ministerium der Bundesjustizministerin hat daraufhin die Dementiermaschine angeworfen und unsere Berichterstattung, zu der wir Wort für Wort stehen, als “absurd und an den Haaren herbeigezogen” bezeichnet. Die Ministerin setzte im Laufe des für sie turbulenten Tages noch eins drauf, indem sie das TAGBLATT, das nicht gerade im Ruf steht, eine CDU-Zeitung zu sein, des “üblen Wahlkampfmanövers” bezichtigt. “Verleumderisch und geradezu abwegig” sei, sagt sie zu dpa, was Michael Hahn protokolliert hat. Damit stellt sie Ehre und Berufsverständnis der TAGBLATT-Redaktion unter Falschaussage-Anklage.

Dabei steht nicht einmal Aussage gegen Aussage. Die Lage ist eindeutig.

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Donnerstag, 19. September 2002
Mobilcom-Stütze macht Systemhaus-Chef zum Satiriker

Die Mobilcom-Hilfe der Bundesregierung stößt in weiten Teilen der Wirtschaft auf Kritik. Die Bundesregierung plant, dem angeschlagenen Mobilfunk-Unternehmen mit Krediten staatseigener Banken in Höhe von 400 Millionen Euro unter die Arme zu greifen. Dazu erreichte uns gestern Nachmittag ein Fax von Christian Töns, Geschäftsführer des Systemhauses ComChat KG in Zweibrücken, das wir aufgrund seines satirischen Charakters unseren Lesern nicht vorenthalten wollen. Hier der Wortlaut des Textes:
Sehr geehrter Herr Müller

Hiermit beantragen wir aus dem gleichen Haushaltstitel wie die Moilcom AG eine 100-prozentige Ausfallbürgschaft in Höhe von 72.727,20 Euro pro Arbeitsplatz. Wir sind ein im Kern gesundes Technologieunternehmen mit über 20 Mitarbeitern in einem strukturschwachen Gebiet, dessen Liquiditätsengpässe durch überproportionales Wachstum bisher von den Unternehmensgründern mit Eigenmitteln unter erheblichen persönlichen Risiken sowie einer engagierten Hausbank gedeckt wurden.
Angesichts der unbürokratischen neuen Hilfsmöglichkeiten des Staates möchten wir noch vor der Bundestagswahl die Chance ergreifen, unser Fortbestehen für die Zukunft abschließend zu sichern (Basel II).
Gerne stehe ich Ihnen bis Sonntag, den 22.09.2002 (täglich ab 21.00 Uhr, davor muss ich arbeiten) zu einer "Krisensitzung" zur Verfügung, ein Achtel der uns zustehenden Summe (ca. 181818,00 Euro) erwarten wir allerdings bis zum 20.09.2002 auf unserem Konto 92033007, Bank1Saar St. Ingbert, BLZ 95190000.
Im Gegensatz zur Mobilcom kann ich Ihnen sogar nicht nur die Sicherung bestehender Arbeitsplätze für sechs Monate zusichern, sondern sogar einen Ausbau ebenjener und zwar auf Dauer. Dies sollte Ihnen die kurzfristige Entscheidung noch leichter machen, ist sie doch ökonomisch und arbeitsmarktpolitisch noch sinnvoller. Von der Außenwirkung ganz zu schweigen. Mit Holzmann begann es und spätestens mit Mobilcom ist das Konzept klar: In Deutschland lohnt sich Arbeit wieder! Unabhängig vom wirtschaftlichen Erfolg wird einfach Arbeit an sich wieder honoriert. Endlich werden nicht die (Erfolg-) Reichen belohnt, sondern die (Ertrags-) Schwachen unterstützt. Wir haben verstanden.
Da mein Partner und ich bisher leider relativ erfolgreich sind und in der Vergangenheit zur Sicherung der Arbeitsplätze und des Unternehmens trotzdem ein eher bescheidenes Leben führten, sind wir trotz entgegenstehender persönlicher Einstellungen bereit, unser Gehalt entsprechend zu erhöhen, sowie die wohl üblichen Abfindungsklauseln zu integrieren. Auch gegenüber den bekannten Statussymbolen sind wir aufgeschlossen und flexibel. Auch unsere Mitarbeiter sind bereit, ihren Verzicht auf Weihnachts- und Urlaubsgeld zu beenden und ihre erste Lohnerhöhung seit Gründung des Unternehmens (1998) hinzunehmen. Somit werden wir wohl die neuen Förderungskriterien erfüllen (Ausgaben > Einnahmen). Ggf. hätten auch wir die Möglichkeit, absprungbereite Investoren zu bieten. Bzgl. unseres bisherigen Erfolges sind wir wohl schuldig, den Niedergang könnten wir aber sicherlich unschuldig gestalten.
Wie innovativ und vorausschauend wir arbeiten, können Sie allein schon daran erkennen, dass wir schon vor vier Wochen beschlossen haben, unser Firmengebäude in St. Ingbert von einer Fläche von ca. 400 Quadratmetern auf über 800 Quadratmeter, aber dem 01.12.02, zu erhöhen. Ein weiterer Grund, auch uns so unbürokratisch schnell finanziell zu unterstützen. Trotz eines schwachen Marktumfeldes waren wir immerhin bereit, in die Zukunft zu investieren. Im Nachhinein ein weiser Entschluss, sind wir durch Ihre einschneidenden Förderhilfen doch endlich auch von jeglichem persönlichen Risiko frei geworden, und müssen uns endlich ein unseren Träumen angemessenes Gehalt zahlen.

Hochachtungsvoll
Christian Töns

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Mittwoch, 18. September 2002
Wahlomat fehlerhaft

Fehler im Wahl-O-Mat

Kurze Zeit nachdem der Wahl-O-Mat bei den Zugriffszahlen die Millionengrenze überschritt, musste der "Wahlhelfer für Unentschlossene" neu justiert werden. Grund ist nach Angaben eines der Initiatoren, der Bundeszentrale für politische Bildung (BPB), ein Fehler der CDU.

http://www.heise.de/newsticker/data/anw-17.09.02-007/

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Zitatschnipsel

Franz Maget, bayerischer SPD-Fraktionschef: "Der Osten ist wichtig, wird nach meiner Meinung aber überschätzt. Da wohnt keiner mehr."

(25. August 2002 - beim TV-Duell)

Herr Maget hat eine bemerkenswerte Meinung. Herr Clement kann dies mit Fug und Recht auch über Bayern sagen. Schließlich hat NRW eine Bevölkerungsdichte von 528 Einw./km2 gegenüber von 173 Einw./km2 in Bayern.

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Montag, 16. September 2002
Aldi anderen

Nicht ganz unbescheiden
ist Vobis. Der Computer-Discounter kennt schon vorab die Sieger der Bundestagswahl: die Vobis-"Könner". Sie liegen vor den "Guten", den "Blöden" und "Aldi Anderen". Dieses Wahlergebnis verkündet das Unternehmen vom 16. September an in Anzeigen, u.a. in "Focus", "Spiegel" und in Programmzeitschriften, sowie vom 22. September an auf Großflächen-Plakaten vor den Zentralen der großen Parteien in Berlin.

http://www.kress.de/tglkress/index.asp?M=54303M

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FTD-Wahlempfehlung: Zeit für einen Wechsel

Wer öffentlich Ratschläge erteilt, sollte vorher erklären, was ihm wichtig erscheint. Die Redaktion der Financial Times Deutschland trat vor zweieinhalb Jahren mit dem Ziel an, den wirtschaftlichen und politischen Wandel in Deutschland zu begleiten und zu kommentieren.

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Samstag, 14. September 2002

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